Beschwingt in den Mai

Pop, Protest und Politik: Der „Eurovision Song Contest“ ist ein jährlicher Fixpunkt im europäischen Fernseh-Kalender. Vor genau zehn Jahren gewann Conchita Wurst den Wettbewerb für Österreich – zuvor war das war nur Udo Jürgens 1966 mit „Merci Chérie“ gelungen. Politische Botschaften sind zwar seit jeher beim ESC verboten, dennoch ist der Wettbewerb politisch: Wer darf am Eurovision Song Contest teilnehmen? Wo versteckt sich Kritik in Liedern über Liebe oder Wetter? Und wie inszeniert man sich als Land besonders offen, modern und unschuldig? Grundrechtsfragen, politische Auseinandersetzungen und sogar revolutionäre Momente spiegeln sich in verschiedenen Song Contest-Beiträgen. Tauchen Sie in die Geschichte ein und erleben Sie Anfang Mai unsere eigens konzipierte Fokusführung zum Song Contest! Gehen Sie zum Einstimmen auf musikalische Zeitreise und hören Sie in unsere ESC-Playlist hinein.
 
Musik spielte auch eine wichtige Rolle, als sich Österreich nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs als „idyllischer Urlaubsort“ neu erfand. Neben der schönen Landschaft war die Inszenierung als Kultur- und Musiknation ein Eckpfeiler für das nationale Selbstbewusstsein. Den Alliierten war es wichtig, die Eigenständigkeit Österreichs zu betonen, und so wird die österreichische Darstellung als „kulturelle Großmacht“ in internationalen Wochenschauen übernommen. Unsere Sonderausstellung „Holidays in Austria“ spürt anhand von zwei Fotoalben eines musikbegeisterten britischen Paares, das Österreich in den 1950er Jahren bereiste, der Entstehung dieser bis heute prägenden Klischees nach. Erfahren Sie mehr in einer unserer Führungen!

Herzlich,
Ihre Monika Sommer und das Team des hdgö